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Adressen

St. Michael

Kirchengebäude St. Michael in Oerlinghausen
St. Michael in Oerlinghausen
Marktstraße 19
33813 Oerlinghausen

Auferstehung Christi

Kirchengebäude Auferstehung Christi in Greste
Auferstehung Christi in Greste
Falkenweg 3
33818 Leopoldshöhe - Greste

Pfarrkirche St. Michael

Die Pfarrkirche St. Michael in Oerlinghausen wurde 1954/55 erbaut. Die Grundsteinlegung erfolgte am 26.9.1954, am 17.9.1955 war die feierliche Kirchweihe durch Weihbischof Franz Hengsbach, Paderborn.

Mit ihren hellen Wänden und der schlichten Holzdecke bildet die Kirche einen Raum von großer Einfachheit und Klarheit. Nach einer ersten Renovierung in den 80er Jahren wurde die Kirche 2013/14 umfassend innen renoviert und an die liturgischen Erfordernisse des II. Vatikanischen Konzils angepaßt. Der Altar aus Wesersandstein von Prof. Heinz Hollenhorst aus Verl wurde nach vorne in die Mitte der Gemeinde gerückt, ebenfalls der Ambo (Bronze), der auf das Gleichnis vom viererlei Ackerboden hindeutet. Matthias Eder, Bildhauer aus Leonberg, schuf den neuen Tabernakel (Bronze, Karlshafener Wesersandstein) und den neuen Taufstein, die am 15. Juni 2014 durch Dechant Fussy, Bielefeld, feierlich gesegnet wurden. Der Tabernakel nimmt die Bronzetüren von Berthold Müller-Oerlinghausen auf mit dem Bild der Fußwaschung (1960): „Ich bin unter euch als einer, der dient ...“.

Der bronzene Osterleuchter von Max Faller zeigt im Gezweig des Lebensbaumes in Tiersymbolen Gaben des Auferstandenen: unsterbliches Leben und Frieden (Pfauen und Tauben).
Der Kreuzweg (Katharina Sitnikov Peters, Paderborn 1983/84) ist eine weit über Deutschland hinaus bekannte künstlerische Besonderheit, weil hier erstmalig die 14 Stationen des Kreuzweges in der Form der ostkirchlichen Ikonen dargestellt sind, ergänzt durch eine 15. Station: „Auferstehung“. Der Leidensweg Jesus wird vergegenwärtigt in den Leiden dieser Zeit. Die 1., 12. und 15. Station enthält verhaltene Hinweise auf den ersten Seelsorger der Gemeinde, Pater Kilian Kirchhoff OFM.

Wir freuen uns, daß wir jetzt von Katharina Sitnikov-Peters auch ein „Spätwerk“ haben, die „Muttergottes der Zärtlichkeit“ - eine Ikone, die 2014 von der Künstlerin für die renovierte Kirche nach dem Vorbild der Muttergottes von Vladimir geschaffen worden ist und jetzt in der von Pater Abraham Fischer OSB gestalteten Werktagskapelle hängt.

In der der Nordapsis der Kirche wurde das Kreuzfenster wieder geöffnet, das im ursprünglichen Entwurf von Architekt Stiegemann, Warstein, enthalten war und früher mit Buntglas versehen war. In der Apsis steht auf einer schmalen Stele die Figur „Christus am Ölberg“ (Berthold Müller-Oerlinghausen, Bronze 1930), die zu seinen bedeutendsten Werken gehört und in der Formsprache mit dem „Zweifler“ von Ernst Barlach verwandt ist.

Wenn man aus der Kirche herausgeht, schaut man auf das große Südfenster. Im unteren Bereich zeigt es Symbole von Passion und Auferstehung (Dornenkrone und durchstochenes Herz, Grabesengel), im oberen Teil lenkt es den Blick auf die Vollendung im himmlischen Jerusalem und die Anbetung des Lammes: „Ihm, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm gebühren Lob und Ehre und Herrlichkeit und Kraft in alle Ewigkeit. Und die vier Lebewesen sprachen: Amen.“ (Prof. Vinzenz Pieper, Berlin 1960).

Das Turmportal zeigt den Kampf des Erzengels Michael mit dem Drachen, das Ostportal in vier Bildern: Erschaffung des Adam und Himmelfahrt (der alte Mensch und der Erstling der neuen Schöpfung), Sündenfall und Kreuzigung (Schuld und Erlösung), Kupfer getrieben, Berthold Müller-Oerlinghausen 1961.

Die Krypta beherbergt ein Prozessionskreuz von H.G. Bücker, Vellern 1964, eine Pieta von Ernst Bannmüller (Holz, Oerlinghausen 1945) und farbige Fenster aus Betonglas (Prof. Vinzenz Pieper, 1970).

Das „Pater-Schulte-Kreuz“ (Josef Rikus, Paderborn 1986), umgeben von zwei barocken Figuren: Maria und Johannes, Sandstein, Mainfranken 1780) erinnert an den „fliegenden Pater“ Paul Schulte OMI, dem Begründer der MIVA, der von 1961 – 1970 in Oerlinghausen lebte. Die Gestalt des Gekreuzigten ist dem mittelalterlichen „St. Hülffe- Kreuz“ nachempfunden, einem alten Wallfahrtskreuz, das bis 1548 in der Kapelle auf dem Tönsberg verehrt wurde und sich heute in der Krypta des Paderborner Domes befindet.

Ein Gedenkstein an der Ostwand der Kirche erinnert an den ersten Seelsorger der Gemeinde Oerlinghausen, Pater Kilian Kirchhoff OFM. Mit der Übersetzung der ostkirchlichen Hymnen war er Wegbereiter der Versöhnung mit den Kirchen des Ostens.

1944 wurde er vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 24.4.1944 in Brandenburg-Görden als Zeuge des Glaubens enthauptet (Bronze, BMO, 1975).
Diogenes, der alte griechische Philosoph, steht auf dem Kirchplatz, am hellen Tag mit seiner Laterne Menschen suchend. Er steht für alle, die auf der Suche sind, und die, die „draußen“ stehen (Bronze, BMO, 1936).

Die Kirche ist tagsüber zum Gebet geöffnet.


Asemissen/Greste - Kirche Auferstehung Christi

Den hellen, schlanken Turm der Kirche von der Auferstehung Christi sieht man schon von weitem. Seit 1968 bestimmt er zusammen mit dem Turm der evangelischen Kirche die "skyline" von Bechterdissen, Asemissen und Greste. Angefangen hatte alles recht mühsam. Abgesehen von einer katholischen Familie gab es bis 1946 dort praktisch keine Katholiken. Durch Flucht und Vertreibung stieg die Zahl nach dem Krieg an und machte die Suche nach Lösungen notwendig. Nach Gründung der Pfarrei St. Michael 1963 und der damit verbundenen Errichtung einer Vikarstelle konnte Pfarrer Karl Henke im evangelischen Gemeindehaus und seit 1965 in der neuen evangelischen Kirche, die großzügigerweise zur Verfügung gestellt wurde, die Heilige Messe feiern. 

Der Grundstein zu dieser Kirche wurde 1966 gelegt und 1968 von Weihbischof Dr. Paul Nordhues konsekriert, der eine Reliquie des hl. Vitus im Altar beisetzte. 

Auch die Vikare der Pfarrei St. Michael nahmen ab 1968 in Asemissen ihren Wohnsitz. 

Nach dem damaligen Liturgieverständnis entstand der Kirchenbau: Die Gemeinde ist von drei Seiten um den Altar versammelt. Dadurch entsteht eine größere Nähe und auch das Gefühl der Zusammengehörigkeit. Die Klarheit der Architektur, das hoch über dem Altar einfallende Licht, geben dem Kirchenraum Würde und Sammlung. Die Tabernakelstele symbolisiert die Wolken- und Feuersäule, die dem alttestamentlichen Gottesvolk auf seinem langen Weg durch die Wüste angezeigt hat, dass Gott bei ihnen war. Uns erinnert sie heute daran, dass wir als Volk Gottes unterwegs sind und dass Gott mit uns geht. 1984 konnte zur Freude der Gemeinde die neue Orgel geweiht werden (Orgelbau Sauer). Die Weihe der vier Glocken am 24. September 1989 war für die Gemeinde ein großes Fest. Das Pfarrheim wurde am 11. 6. 1998 seiner Bestimmung übergeben.

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Antonius Kapelle

Der Bildhauer Berthold Müller-Oerlinghausen hat 1923 zusammen mit seiner Frau Jenny Müller-Wiegmann die St. Antonius-Kapelle künstlerisch gestaltet. Es war ihr erster kirchlicher Auftrag. Beide hatten kurz vorher durch die Begegnung mit Pfarrer Dr. Karl Sonnenschein in Berlin zur katholischen Kirche gefunden. Freundschaftlich verbunden stand damals den beiden Künstlern beratend zur Seite der junge Franziskanerpater Kilian Kirchhoff. Er betreute nach seiner Priesterweihe von Paderborn aus mit anderen Franziskanerpatres die kleine Oerlinghauser Gemeinde. Die drei Freunde hatten die gleiche Begeisterung für die frühchristliche und die ostkirchliche Kunst, deren Einflüsse in ihren Arbeiten dieser Jahre deutlich spürbar sind. Aus der in dieser Kapelle entstandenen Freundschaft und dem Künstlerkreis, in den Müllers den jungen Pater einführten, erhielt Pater Kilian die entscheidenden Impulse für sein 10-bändiges Lebenswerk "Die Ostkirche betet". Er starb unter dem Fallbeil der Nazihenker am 24. April 1944. 

Auf Initiative des Ehepaares Josef und Anna Wörner hatte die noch nicht 15 Familien zählende katholische Gemeinde 1922/23 mitten in der Inflationszeit unter großen persönlichen Opfern die Kapelle gebaut und unter den Schutz des hl. Antonius von Padua gestellt, wohl in Erinnerung daran, dass im Mittelalter auf dem Tönsberg bei Oerlinghausen die Antoniusklause gestanden hat (die dem hl. Antonius dem Einsiedler geweiht war). Die Gemeinde blieb in den zwanziger und dreißiger Jahren klein, bis im 2.Weltkrieg viele Katholiken aus dem Rheinland und Ruhrgebiet nach Oerlinghausen evakuiert wurden und einen eigenen Seelsorger mitbrachten: Herrn Rektor Franz Jansen aus Köln (Dezember 1944 - August 1946). Er war nach der Reformation der erste in Oerlinghausen wohnende katholische Geistliche. Nach Kriegsende konnten die Evakuierten heimkehren, aber seit 1946 folgten ihnen viele hundert katholische Heimatvertriebene und Flüchtlinge aus dem deutschen Osten. Sie fanden nach dem Verlust der Heimat in der Antoniuskapelle ein Stück Heimat wieder. Die Gemeinde wuchs auf über 1.000 Katholiken an und jeden Sonntag war die Kapelle zweimal überfüllt, oft standen die Besucher bis auf die Straße. Im Herbst 1952 stürzten große Teile der Kapellendecke ein. Das wurde zum Startzeichen für die Planung einer größeren Pfarrkirche St. Michael, die im Herbst 1955 eingeweiht wurde. 

Die Antoniuskapelle sollte danach zu einem Jugendheim umgebaut werden. Deshalb wurde eine Flachdecke eingezogen, die teils beschädigten Stuckornamente entfernt und die Fresken (Darstellung im Tempel und Taufe Jesu) übermalt. Da mit der Pfarrkirche ein Jugendheim errichtet wurde, konnte 1963 der Kapellenraum in seiner ursprünglichen Innengestaltung wieder hergestellt werden. 1975 machten starke Feuchtigkeitsschäden umfangreiche Sanierungsmaßnahmen notwendig. Viele Freiwillige halfen bei der Kultivierung der Außenanlagen und des kleinen Friedhofs. Am 13. Juni 1975 konnte die Kapelle mit einem Festgottesdienst wieder in Gebrauch genommen werden. Bei der geplanten Neueindeckung des Daches wurde 2000 ein starker Befall des Dachstuhles durch den Holzbock festgestellt. Im Zuge der Dacheindeckung wurde die Kapelle innen und außen komplett saniert. So erhielt die Kapelle eine Heizungsanlage, die der Gemeinde die Möglichkeit gibt, sie zu regelmäßigen Gottesdiensten zu nutzen. 2004 wurden Vorplatz und Hügel neben der Kapelle neu gestaltet. Ein großzügig angelegter Aufgang erleichtert in Rampenform mit nur neun Stufen den Zugang zum "Baumdom". Durch umfangreiche Erdarbeiten ist hier ein Gottesdiensraum im Freien entstanden. Die Steine für den Altar und den Priestersitz stammen aus der früheren Leopoldshöher Kirche.

Am 3. Juli 2009 konnte S.E. Weihbischof Matthias König den Tabernakel in der Kapelle einweihen, der mit den alten, vorhandenen Türen ausgestattet, von Adolph Vössing aus Jakobsberg mit einer Leuchterbank, einer Kredenz, einem Ambo, einem ewigen Licht und einem Weihwasserbecken neugeschaffen wurde. Mit dem Tabernakel und dem eucharistischen Heiland hat die Kapelle nun ihre Mitte wieder: Jesus Christus. IHN zeigt uns die Gottesmutter aus der Apsis, ER thront am Kreuz über dem Tabernakel, ER wohnt im Tabernakel und wird wieder und wieder gegenwärtig auf dem Altar.

Außen

Türfüllung oben

Tür Mitte

Über dem Schlüsselloch: Christusmonogramm, Christus sagt: "Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden." (Joh 10,9)

Tür unten

Innen

Innen (über dem Altar): Die Muttergottes mit dem Kind symbolisieren gleichzeitig die "ecclesia" (die Kirche), die der Welt Christus zeigt. Christus wird dargestellt als König der Könige (der goldene Gürtel) und als Priester in Ewigkeit (Stola).

St. Benedikt, Vater des Abendlandes. (Das Künstlerehepaar verdankte vieles dem Benediktinerabt Ildefons Herwegen aus Maria Laach und dem Geist dieser Abtei). 

St. Franziskus, der Erneuerer der Kirche. Über der Halbkugel der Chorabsis in den Zwickeln schweben von beiden Seiten zwei Weihrauch schwenkende Engel heran. Ihre Verehrung gilt dem Christusmonogramm über dem Scheitelpunkt des Spitzbogens. (Zu seinen "Brüdern" gehörte auch Pater Kilian Kirchhoff). 

Das Mosaik der "Drei Jünglinge im Feuerofen" am Altar, die Friese und die Pilaster im Altarraum zeigen starke Anregungen von den Kirchen in Ravenna sowie Monreale und der byzantinischen Kunst. An zwei der Kapitelle, der sich im Altarraum befindlichen Säulen finden sich, wie es die Initialen verraten, die Apostelfürsten Petrus und Paulus dargestellt. 

Die Metallreliefs

Rechts:  Eine nicht alltägliche Darstellung der Verkündung des Erzengels Gabriel an Maria. "Der hl. Geist wird über dich kommen" (Lk 1, 35) 

Links: Jesus versucht an Hand des Zimmermanndreiecks seinem Pflegevater Josef das Geheimnis der Dreifaltigkeit zu erklären, der es aber wohl nicht begreift. 
Ein Band mit Schrifttexten durchzieht die ganze Kapelle mit Worten der hl. Schrift: "Frieden hinterlasse ich euch," (Joh 14, 27) 

"Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen. Wer mich nicht liebt, hält an meinen Worten nicht fest. Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat." (Joh 14, 23 - 24) 

"Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise, und mein Blut ist wirklich ein Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm."(Joh 6, 55 - 56) 
"Da sagte Maria: Meine Seele preist voll Freude den Herrn, mein Geist ist voll Jubel über Gott, meinem Retter"(Luk 1, 46 - 47)