Auf den Spuren des Paulus eine Reise nach Zypern

Zypern, die Insel der Göttin Aphrodite, eine Wirkungsstätte der Apostel Paulus und Barnabas, aber auch die durch den Zypernkonflikt geteilte und geografisch nah am Nahostkonflikt gelegene Insel war das Ziel unserer einwöchigen Reise. Wir, 31 Personen aus der evangelischen Mariengemeinde in Herford und dem katholischen Pastoralverbund Lippe-West, wuchsen unter der einfühlsamen Leitung von Pastorin Frauke Wagner und Diakon Adrian Koczy schnell zu einer eingeschworenen Gemeinschaft zusammen.

Eine kundige und sympathische Reiseleiterin führte uns ein in die Natur, Kultur und die politische Situation der Insel. Wir besuchten eine Steinzeitsiedlung und antike Ruinenstädte mit gut erhaltenen Mosaiken und Resten frühchristlicher Basiliken. Ein Schwerpunkt lag jedoch auf den wunderbar ausgemalten und mit Ikonen geschmückten orthodoxen Kirchen.

Unsere beiden Gruppenleiter bereicherten unsere Reise mit zwei Gottesdiensten und täglichen geistlichen Impulsen mit Bezug auf unser Reiseziel. Ein in der Hauptstadt Nikosia lebender polnischer Franziskanerpater berichtete uns von der Arbeit der katholischen Gemeinden, die in weiten Teilen in Seelsorge und Hilfe für die zahlreich auf Zypern gestrandeten Flüchtlinge besteht.

Der Grenzübergang in Nikosia aus dem griechischen Süden in den türkisch besetzten Nordteil der Insel rief bei vielen von uns beklommene Erinnerungen an die Teilung Berlins hervor. Auch der Besuch einer schönen gotischen Kathedrale, die seit dem 16.Jhdt. eine Moschee ist, ließ uns mit gemischten Gefühlen zurück. Und dennoch: die türkische Bevölkerung im Norden erlebten wir als ebenso gastfreundlich wie die Griechen im Süden.

In guter Erinnerung bleiben wird auch unser komfortables Hotel in Limassol, das uns mit geschmackvollem und vielfältigem Essen und mit zyprischem Wein verwöhnte. Die direkte Lage am immer noch warmen Mittelmeer ermöglichte ein erfrischendes Bad im Meer bei Sonnenauf- oder Sonnenuntergang. Tagsüber waren wir ja unterwegs.

Und so kehrten wir nach einer Woche dankbar für die vielen neuen Eindrücke und Erlebnisse aus dem sonnigen Süden in das herbstlich kalte Deutschland zurück.

 

Dorothee Lenk